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Kunsttherapie

Kunsttherapie ist ein eigenständiges Verfahren im sozial-rehabilitativen, gesundheitswissenschaftlichen und heilpädagogischen Bereich. Sie ermöglicht, innerpsychische, psychomotorische Prozesse zum Ausdruck zu bringen und neu zu ordnen. Durch malerische, plastische, grafische Medien und Methoden werden non-verbale Ausdrucksmöglichkeiten in geeigneter Weise zur Verfügung gestellt, sodass diese unterstützend und ergänzend zu anderen Maßnahmen positiv auf Veränderungsprozesse einwirken können.

Die Wissenschaftliche Weiterbildung Kunsttherapie wurde aus der seit zwanzig Jahren bestehenden ‘Wissenschaftlichen Weiterbildung Sozial- und Heilpädagogische Kunsttherapie’ weiterentwickelt und neu strukturiert mit aufeinander aufbauenden Lern- und Lehrphasen sowie neu entwickelten Modulen.

  • Praxisorientierte Weiterbildung mit multimodaler Herangehensweise
  • Berufsfeldbezogenes, interdisziplinäres, klinisch- und pädagogisch-teamorientiertes Denken wird gefördert
  • Einbeziehung wissenschaftlicher Aspekte durch Kooperationen der Pädagogischen Hochschule Freiburg und der Universitätsklinik Freiburg
  • Betreuung von Werkstatt- und Atelierräumen

Termine / Veranstaltungsort / Kosten

TerminVeranstaltungsort Kosten
Kurs läuft bereits. Weitere Termine in Planung.

Veranstalter und Veranstaltungsort

Veranstalter

Institut für Wissenschaftliche Weiterbildung an der Katholischen Hochschule Freiburg

Veranstaltungsort

Katholische Hochschule Freiburg
Karlstraße 63
79104 Freiburg

Räume: Werkraum (Haus 1), 2100 (Haus 2), U1 und 3000 (Haus 3)

Zielgruppe und Voraussetzungen

Zielgruppe

Es können sich externe Quereinsteiger*innen von Hochschulen bewerben oder Interessierte, die in gesundheitswissenschaftlichen, sozial- und heilpädagogischen, pädagogischen oder künstlerischen Berufen tätig sind.

Teilnahmevoraussetzungen

Zur Aufnahme in die Weiterbildung ist eine vorausgehende Beratung mit den Leitenden obligatorisch.

Grundlegend für alle Interessierte ist die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem Spektrum bildnerischer Materialien und Gestaltungsprozesse im Kontext von Selbst- und Gruppenerfahrung.

Passende Berufsbilder oder Studiengänge sind Voraussetzung sowie eigene Erfahrungen mit künstlerischen Prozessen. In vorausgehenden Beratungsgesprächen wird geklärt, ob bis zum Beginn der Weiterbildung kompensatorisch einzelne Voraussetzungen noch erbracht werden müssen, oder ob etwaige Äquivalenzanerkennungen möglich sind.

Inhalte und Lernziele

Inhalte

Die Lerninhalte bereiten die Absolvent*innen darauf vor, die Kunsttherapie im präventiven, akuten, rehabilitativen, stationären und ambulanten Gruppen- und Einzelsetting anwenden zu können.

Die Weiterbildung ist gleichermaßen praxisorientiert und wissensbasiert und vermittelt in einem ausgewogenen Verhältnis:

  • Fach- und Methodenwissen, wissenschaftliches Arbeiten sowie die Fähigkeit, sich eigenständig neues Wissen und Können anzueignen
  • Kunsttherapeutische Kompetenzen in der Anwendung im Praxisfeld
  • Vielfältige Methoden, Interventionen und multimodale Herangehensweisen, um anwendungsrelevantes Handlungswissen einzuüben und selbsterfahrend zu reflektieren
  • Dokumentation und Evaluation kunsttherapeutischer Prozesse
  • In modellhaften Werkstatt- und Atelierräumen künstlerisch-praktisch und kunsttherapeutisch-methodisches Gestalten und gleichzeitig eine Organisation der Materialbereitstellung

Ablauf

Basisphase

Die Basisphase ist auf 0,5 Jahre konzipiert. In den drei Modulen dieser Basisqualifikation wird ein orientierender Einblick in die Kunsttherapie gegeben sowie ein praktisches Kennenlernen der bildnerisch-plastischen Medien und beispielhafter Interventionen ermöglicht. Sie finden nur im Wintersemester statt (Januar, Februar, März) und müssen als Voraussetzung für den Einstieg in die Intensivphase der Weiterbildung besucht worden sein.

Bei erfolgreicher Teilnahme an der Basisphase wird eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt.

Intensivphase

Die Lehrinhalte der zweieinhalbjährigen Intensivphase verteilen sich auf 26 Module mit jeweils 18 UE (Freitag/Samstag). Die unterrichteten Themen sind Grundlagen, Medien, Methodik und Praxisfelder der Kunsttherapie sowie selbsterfahrungsgestützte Vermittlung kunsttherapeutischer Interventionen, begleitete Kleingruppenarbeit in Mentor*innengruppen, künstlerische Werkstattarbeit und Projekte. Alle Seminare werden in Präsenz geplant und auf der Lernplattform ILIAS mit E-Learning-Optionen begleitet.

Insgesamt sind bis zum Abschluss zu erbringen:

  • Teilnahmebescheinigung der Basisqualifikation oder des Zusatzlehrprogramms 26 Module zu kunsttherapeutischer Methodik, Theorie und Praxis MentorInnengruppen, die durchgängig von Mentor*innen begleitet werden
  • Künstlerische Werkstatt
  • Projekte
  • Wissenschaftliche Abschlussarbeit, die beispielsweise eine Falldarstellung beinhalten kann
    Mehrtägiges Abschlusskolloquium, in dem der künstlerische / kunsttherapeutische Werdegang, die kunsttherapeutische Praxis und die Abschlussarbeit vorgestellt werden

Anhand eines Studienbuches wird der Nachweis über die regelmäßige Teilnahme an den Seminaren, Mentor*innengruppen und der Künstlerischen Werkstatt geführt.

Außerhalb des IWW sind von den Teilnehmenden selbst zu organisieren und zu finanzieren: Praktikum, Supervision und Selbsterfahrung.

Zu den jeweiligen Bereichen gehört in unterschiedlichem Umfang ein Selbststudium.

Lernziele

Die Teilnehmenden sind nach dem Abschluss der Wissenschaftlichen Weiterbildung Kunsttherapie in der Lage

  • sich human-, sozial- und gesundheitswissenschaftliches sowie berufsrechtliches Grundlagenwissen zu erschließen und anwendungsbezogen zu reflektieren
  • kunsttherapeutische Kompetenzen in der Anwendung im Praxisfeld mit vielfältigen Methoden und Interventionen zu entwickeln und multimodale Herangehensweisen umzusetzen
  • anwendungsrelevantes Handlungswissen einzuüben, selbst erfahrend zu reflektieren und in Institutionen des Sozial- und Gesundheitswesens kritisch-konstruktiv einzusetzen
  • berufsfeldbezogen interdisziplinär, klinisch- oder pädagogisch-teamorientiert zu denken und ethisch verantwortlich zu handeln
  • Dokumentation und Evaluation kunsttherapeutischer Prozesse durchzuführen,
  • Klient*innen mit Beeinträchtigungen Raum zu geben, ihre Werke im Rahmen von Ausstellungen und Ateliers zu präsentieren, dadurch diese Werke als Ergebnisse kunsttherapeutischer Prozesse zu würdigen und so zu gesellschaftlicher Inklusion beizutragen
  • in modellhaften Werkstatt- und Atelierräumen künstlerisch-praktisches und kunsttherapeutisch-methodisches Gestalten individuell einzuüben und gleichzeitig eine Organisation der Materialbereitstellung zu erlernen

Format, Abschluss, Qualitätssicherung

Lehr- / Lernformat

Blended-Learning

Abschluss

Durch eine schriftliche Abschlussarbeit und durch die Absolvierung eines mehrtägigen Abschlusskolloquiums mit künstlerisch-kunsttherapeutischer Präsentation kann ein Zertifikat „Diploma of Advanced Studies“ (DAS) erworben werden.

Zeitaufwand

Die Weiterbildung umfasst 3 Jahre und besteht aus einer Basisphase (0,5 Jahre) und eine darauf aufbauende Intensivphase (2,5 Jahre).

Creditpoints (ECTS)

90

Sprache

Deutsch / English

Anerkennung

Die Weiterbildung entspricht den Ausbildungsstandards der Berufsverbände DGKT (Deutsche Gesellschaft für künstlerische Therapieformen e.V.) und DFKGT (Deutscher Fachverband für Kunst- und Gestaltungstherapie e.V.).

Aussagen zur Qualitätssicherung

Die WWKT erhielt 2018 den Continuing Education Development Award (CEDA) 2018 zur Weiterentwicklung des Programms. Die Veranstaltungsformate werden zur Qualitätssicherung laufend mithilfe standardisierter Erhebungsinstrumente evaluiert. Darüber hinaus bestehen weitere Resonanzmöglichkeiten für Teilnehmende und Dozierende im Rahmen des Qualitätsmanagements.

Termine und Fristen

Der aktuelle Kurs hat bereits begonnen. Neue Termine werden online bekanntgegeben.

Kosten

Kosten

  • Basisphase 560,00€
  • Intensivphase 7.800,00€

Die Kosten für künstlerische Materialien in den 26 Modulen sowie die Supervision sind enthalten.

Praktikum und Selbsterfahrung außerhalb des IWW sind von den Teilnehmenden selbst zu organisieren und zu finanzieren.

Dozent*innen

Dr.in phil. Henriette Schwarz
Leitung der Wissenschaftlichen Weiterbildung Kunsttherapie

Prof.in Dr. rer. medic Monika Wigger
Professorin für Ästhetik und Kommunikation, Schwerpunkt Bildnerisches Gestalten