Inhalte
Die Lerninhalte bereiten die Absolvent*innen darauf vor, die Kunsttherapie im präventiven, akuten, rehabilitativen, stationären und ambulanten Gruppen- und Einzelsetting anwenden zu können.
Die Weiterbildung ist gleichermaßen praxisorientiert und wissensbasiert und vermittelt in einem ausgewogenen Verhältnis:
- Fach- und Methodenwissen, wissenschaftliches Arbeiten sowie die Fähigkeit, sich eigenständig neues Wissen und Können anzueignen
- Kunsttherapeutische Kompetenzen in der Anwendung im Praxisfeld
- Vielfältige Methoden, Interventionen und multimodale Herangehensweisen, um anwendungsrelevantes Handlungswissen einzuüben und selbsterfahrend zu reflektieren
- Dokumentation und Evaluation kunsttherapeutischer Prozesse
- In modellhaften Werkstatt- und Atelierräumen künstlerisch-praktisch und kunsttherapeutisch-methodisches Gestalten und gleichzeitig eine Organisation der Materialbereitstellung
Ablauf
Basisphase
Die Basisphase ist auf 0,5 Jahre konzipiert. In den drei Modulen dieser Basisqualifikation wird ein orientierender Einblick in die Kunsttherapie gegeben sowie ein praktisches Kennenlernen der bildnerisch-plastischen Medien und beispielhafter Interventionen ermöglicht. Sie finden nur im Wintersemester statt (Januar, Februar, März) und müssen als Voraussetzung für den Einstieg in die Intensivphase der Weiterbildung besucht worden sein.
Bei erfolgreicher Teilnahme an der Basisphase wird eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt.
Intensivphase
Die Lehrinhalte der zweieinhalbjährigen Intensivphase verteilen sich auf 26 Module mit jeweils 18 UE (Freitag/Samstag). Die unterrichteten Themen sind Grundlagen, Medien, Methodik und Praxisfelder der Kunsttherapie sowie selbsterfahrungsgestützte Vermittlung kunsttherapeutischer Interventionen, begleitete Kleingruppenarbeit in Mentor*innengruppen, künstlerische Werkstattarbeit und Projekte. Alle Seminare werden in Präsenz geplant und auf der Lernplattform ILIAS mit E-Learning-Optionen begleitet.
Insgesamt sind bis zum Abschluss zu erbringen:
- Teilnahmebescheinigung der Basisqualifikation oder des Zusatzlehrprogramms 26 Module zu kunsttherapeutischer Methodik, Theorie und Praxis MentorInnengruppen, die durchgängig von Mentor*innen begleitet werden
- Künstlerische Werkstatt
- Projekte
- Wissenschaftliche Abschlussarbeit, die beispielsweise eine Falldarstellung beinhalten kann
Mehrtägiges Abschlusskolloquium, in dem der künstlerische / kunsttherapeutische Werdegang, die kunsttherapeutische Praxis und die Abschlussarbeit vorgestellt werden
Anhand eines Studienbuches wird der Nachweis über die regelmäßige Teilnahme an den Seminaren, Mentor*innengruppen und der Künstlerischen Werkstatt geführt.
Außerhalb des IWW sind von den Teilnehmenden selbst zu organisieren und zu finanzieren: Praktikum, Supervision und Selbsterfahrung.
Zu den jeweiligen Bereichen gehört in unterschiedlichem Umfang ein Selbststudium.
Lernziele
Die Teilnehmenden sind nach dem Abschluss der Wissenschaftlichen Weiterbildung Kunsttherapie in der Lage
- sich human-, sozial- und gesundheitswissenschaftliches sowie berufsrechtliches Grundlagenwissen zu erschließen und anwendungsbezogen zu reflektieren
- kunsttherapeutische Kompetenzen in der Anwendung im Praxisfeld mit vielfältigen Methoden und Interventionen zu entwickeln und multimodale Herangehensweisen umzusetzen
- anwendungsrelevantes Handlungswissen einzuüben, selbst erfahrend zu reflektieren und in Institutionen des Sozial- und Gesundheitswesens kritisch-konstruktiv einzusetzen
- berufsfeldbezogen interdisziplinär, klinisch- oder pädagogisch-teamorientiert zu denken und ethisch verantwortlich zu handeln
- Dokumentation und Evaluation kunsttherapeutischer Prozesse durchzuführen,
- Klient*innen mit Beeinträchtigungen Raum zu geben, ihre Werke im Rahmen von Ausstellungen und Ateliers zu präsentieren, dadurch diese Werke als Ergebnisse kunsttherapeutischer Prozesse zu würdigen und so zu gesellschaftlicher Inklusion beizutragen
- in modellhaften Werkstatt- und Atelierräumen künstlerisch-praktisches und kunsttherapeutisch-methodisches Gestalten individuell einzuüben und gleichzeitig eine Organisation der Materialbereitstellung zu erlernen