Männer und Frauen in einer Diskussion in einem Büro
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Best Practice für die Entwicklung einer Unternehmenskultur

  • von Redaktionsteam
  • 10. September 2024
  •    ·   
    Lesedauer: 5 Minuten
Eine positive Unternehmenskultur ist eine maßgebliche Grundlage für den Erfolg eines Unternehmens. Denn: „Culture eats strategy for breakfast.“ Sie trägt zur Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeitenden bei und damit zum Erreichen der wirtschaftlichen Ziele.
In vier Schritten zu Ihrer Unternehmenskultur

Die Unternehmenskultur ist das unsichtbare Fundament eines jeden Unternehmens. Sie beeinflusst, wie Mitarbeiter miteinander kommunizieren, Probleme lösen, Innovationen vorantreiben und sich mit den Unternehmenszielen identifizieren. Eine positive Unternehmenskultur fördert nicht nur das Engagement und die Zufriedenheit der Mitarbeiter, sondern trägt auch maßgeblich zum langfristigen Erfolg eines Unternehmens bei. Dieser Artikel beleuchtet vier zentrale Aspekte von Best Practices zur Entwicklung einer Unternehmenskultur.

1. Die Vision und Werte klar definieren

Der erste Schritt zur Schaffung einer starken Unternehmenskultur ist die Definition einer klaren Vision und der zugrundeliegenden Werte. Diese grundlegenden Elemente geben dem Unternehmen eine Richtung und schaffen einen Rahmen, innerhalb dessen die Mitarbeiter agieren können.

Um eine positive Unternehmenskultur zu entwickeln, die den Erfolg des Unternehmens unterstützt, sogar Grundlage dessen sein kann, sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Partizipation der Mitarbeitenden

Binden Sie Ihre Mitarbeitenden in den Prozess der Werteentwicklung ein. Dies kann durch Workshops, Feedback-Runden oder Umfragen geschehen. Eine Kultur, die gemeinsam erarbeitet wurde, hat eine stärkere Akzeptanz und wird von den Mitarbeitenden besser gelebt.

  • Eindeutige Kommunikation

Hierbei ist es wichtig, dass Vision und Werte nicht nur auf einem Poster in der Kaffeeküche hängen. Sie sollten regelmäßig kommuniziert und in den täglichen Arbeitsabläufen verankert werden. Nutzen Sie Besprechungen, interne Newsletter oder Social-Media-Plattformen, um die Kernwerte und die Vision aktiv zu thematisieren.

  • Vorbildfunktion der Führungskräfte

Die wichtigsten Botschafter der Unternehmenskultur sind die Führungskräfte. Sie leben die Werte vor und bringen ihre Entscheidungen und Handlungen in Einklang mit der Unternehmensvision. Dadurch schaffen sie Glaubwürdigkeit und Vertrauen.

2. Eine positive Kommunikationskultur fördern

Die Art und Weise, wie Mitarbeitende miteinander umgehen, wie zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden kommuniziert wird, ist von besonderer Bedeutung und trägt zur wichtigen Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen bei. An ihr macht sich Wohlfühlen, Loyalität und eigeninitiatives Handeln der Mitarbeitenden fest. Wie in einem Unternehmen kommuniziert wird, ist daher ist ein elementarer Bestandteil der Unternehmenskultur. Eine gesunde Kommunikationskultur zeichnet sich durch Offenheit, Transparenz und Wertschätzung aus.

  • Feedback-Kultur etablieren

Fördern Sie eine offene Feedback-Kultur, in der die Mitarbeitenden sich gegenseitig konstruktives Feedback geben können. Regelmäßige Mitarbeitergespräche, 360-Grad-Feedback-Systeme oder anonyme Umfragen können dazu beitragen, die Meinung der Mitarbeitenden zu hören und darauf einzugehen.

  • Offene Tür-Politik

Führungskräfte können eine offene Tür-Politik verfolgen, die es Mitarbeitenden ermöglicht, ohne Scheu auf sie zuzukommen. Diese Zugänglichkeit fördert den Austausch und das Gefühl der Wertschätzung.

  • Vielfalt der Kommunikationswege

Nutzen Sie verschiedene Kommunikationsmittel, um unterschiedliche Mitarbeitende zu erreichen. Während einige möglicherweise gerne persönliche Gespräche führen, bevorzugen andere schriftliche Mitteilungen oder digitale Plattformen. Eine Vielzahl von Kommunikationsmethoden kann sicherstellen, dass jede Person angemessen gehört wird.

3. Mitarbeiterengagement und Personalentwicklung

Auch Mitarbeiterengagement ist ein Schlüsselfaktor für eine gesunde Unternehmenskultur. Engagierte Mitarbeitende identifizieren sich stärker mit dem Unternehmen und sind motivierter, ihre besten Leistungen zu erbringen.

  • Schaffung von Entwicklungsmöglichkeiten

Investieren Sie in die Weiterbildung und Entwicklung Ihrer Mitarbeitenden. Bieten Sie Schulungen, Workshops, Mentoring-Programme und Karrierechancen an. Wenn Mitarbeiter*innen erkennen, dass das Unternehmen in ihre persönliche und berufliche Entwicklung investiert, fühlen sie sich wertgeschätzt und engagiert.

  • Anerkennung und Wertschätzung

Eine positive Unternehmenskultur erkennt die Leistungen und Erfolge der Mitarbeiter an. Implementieren Sie Programme zur Anerkennung, wie beispielsweise Auszeichnungen besonderer Leistungen oder regelmäßige Dankesaktionen. Dies stärkt das Zugehörigkeitsgefühl und fördert eine positive Einstellung am Arbeitsplatz.

  • Förderung von Teamarbeit

Organisieren Sie Teambuilding-Aktivitäten und fördern Sie interdisziplinäre Zusammenarbeit. Unternehmenskultur wird stark in den täglichen Interaktionen geprägt, und Teams, die gut zusammenarbeiten, schaffen ein unterstützendes und inspirierendes Arbeitsumfeld.

4. Kontinuierliche Evaluation und Anpassung der Unternehmenskultur

Die Entwicklung einer starken Unternehmenskultur ist ein fortlaufender Prozess und erfordert regelmäßige Reflexion und Anpassung. Es ist wichtig, regelmäßig die Wirksamkeit der Kulturmaßnahmen zu bewerten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.

  • Mitarbeiterbefragungen

Führen Sie regelmäßig Befragungen durch, um Feedback zur Unternehmenskultur einzuholen. Fragen Sie nach der Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen, Identifikation mit den Unternehmenswerten und weiteren Aspekten, die die Kultur betreffen. Dieses Feedback ist wertvoll, um Schwächen zu identifizieren und Verbesserungen vorzunehmen.

  • Kultur-Workshops

Organisieren Sie Workshops, in denen Ihre Mitarbeitenden die Möglichkeit haben, über ihre Erfahrungen und Beobachtungen zu sprechen. Dies kann eine Plattform bieten, um Veränderungsbedarfe zu diskutieren und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Design Thinking oder Open-Space-Angebote sind Methoden, die sich hierfür besonders eignen,

  • Anpassung an Veränderungen

Unternehmen unterliegen ständigen Veränderungen, sei es durch Marktveränderungen, technologische Fortschritte oder interne Umstrukturierungen. Die Unternehmenskultur muss dynamisch bleiben und sich an diese Veränderungen anpassen können. Seien Sie bereit, Ihre Strategien zu überdenken und neue Ansätze zu entwickeln, um die Kultur zu fördern.

Unternehmenskultur - ein Baustein für erfolgreiche Firmen

Die Entwicklung einer positiven Unternehmenskultur ist ein essenzieller Faktor für den Erfolg eines Unternehmens. Indem Sie eine klare Vision und Werte definieren, eine offene Kommunikationskultur fördern, Mitarbeiterengagement und -entwicklung unterstützen sowie kontinuierlich die Wirksamkeit der Unternehmenskultur evaluieren und anpassen, legen Sie das Fundament für eine nachhaltige und florierende Unternehmenskultur.

Auch wenn die Unternehmenskultur kein Garant für den wirtschaftlichen Erfolg ist, zeigt das Beispiel von SCHLECKER auf, wie überdauernd die Identifikation mit einem Unternehmen sein kann: Die ehemalige Drogeriekette SCHLECKER hatte es trotz einem antiquierten Geschäftsmodell geschafft, dass insbesondere die Frauen, die dort gearbeitet haben, sich selbst als „Schlecker-Frauen“ bezeichnet haben. Und das auch, nachdem sie in der Insolvenz ihre Jobs verloren haben. Das zeigt einen gewissen Stolz und ein hohes Maß an Identifikation.

Nokia, Kodak und viele mehr sind vergleichbare Fälle. Unternehmen müssen in der Lage sein, sich an verändernde Marktbedingungen anzupassen, innovativ zu sein und auf neue Herausforderungen zu reagieren. Um dies zu erreichen, müssen die Mitarbeitenden mitziehen und sich auch in Change Prozessen mit dem Unternehmen identifizieren. Letztendlich ist eine starke Unternehmenskultur daher nicht nur ein Vorteil für die Mitarbeitenden, sondern auch ein entscheidender Erfolgsfaktor für das Unternehmen, das in einer zunehmend wettbewerbsintensiven Geschäftswelt bestehen muss.

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