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Vernetzung der Vernetzer*innen – Ein Einblick in unsere Arbeit

Heute wollen wir den Vorhang lüften und Ihnen einen Einblick in unsere Tätigkeit als Regional- und Fachvernetzer*in geben: Sie ist bunt und abwechslungsreich, lässt viele Freiheiten und öffnet Gestaltungsspielräume, die sich viele wünschen. So ist es an uns, die wissenschaftliche Weiterbildung im Ländle bekannt zu machen, zu gestalten und zu erweitern. Im Prinzip betreiben wir eine Form des akademischen Landschaftsbaus: Eine Landschaft ist zwar vorhanden, aktuell ist diese aber nur gering bepflanzt, weist Lücken auf und bietet viel Potenzial für Weiterentwicklung. Nun ist es an uns, die Landschaft zu gestalten, ihre Außenwirkung zu bearbeiten und ihre Strahlkraft zu erhöhen, sodass am Ende ein bunter Garten entsteht, der für jede wissbegierige Person die passende Blume enthält.

Mehr zum Ziel und der Struktur der Regional- und Fachvernetzungsstellen, erfahren Sie in diesem Beitrag:

Regelmäßige Treffen im Plenum

Ein wichtiger Teil unserer gestalterischen Arbeit sind die Treffen im Plenum, die mehrmals im Jahr stattfinden. Hier treffen sich alle 25 Regional- und Fachvernetzer*innen, um sich untereinander sowie mit der Projektleitung auszutauschen, über Strategien zu diskutieren und manchmal auch neue Wege zu beschreiten. Auf dem Plenum haben wir Gelegenheit, von Erfahrungen, Erfolgen und Schwierigkeiten zu berichten und Methoden und Strategien zu entwickeln, um die wissenschaftliche Weiterbildung voranzubringen und das lebenslange Lernen für alle zu ermöglichen. So trafen wir uns zuletzt im wunderschönen Konstanz am Bodensee, um verschiedene Fragestellungen zu bearbeiten, an unserem gemeinschaftlichen Auftritt zu feilen und eine Herangehensweise für unsere Auftritte auf Veranstaltungen zu entwickeln.

Zwei Tage lang beschäftigten wir uns mit unserer Außenwirkung und vor allem mit der Frage, wie man es als großes und vor allem komplexes Projekt mit vielen unterschiedlichen Facetten und Meinungen schafft, ein einheitliches Bild nach außen zu transportieren. Dies ist sogar eine besondere Herausforderung in der Branche der wissenschaftlichen Weiterbildung, denn gerade hier ist die Sichtbarmachung eine der großen Aufgaben, die zu bewältigen sind. Schließlich kennt jeder verschiedene private Institutionen für die berufliche Weiterbildung, viele sind aber doch sehr überrascht, wenn sie hören, wie viele Angebote es auch von Seiten der Hochschulen und Universitäten gibt. Umso wichtiger ist es, in der Öffentlichkeit professionell aufzutreten und eine Strategie zu entwickeln, die unser Projekt im besten Fall auch über die Landesgrenzen hinweg bekannt macht.

Perspektiven wechseln

Nach einer Begrüßung durch Dr. Ulrich Wacker, Geschäftsführer der Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung (AfWW) an der Universität Konstanz, war der erste Tag geprägt von der Arbeit in Kleingruppen, die sich mit den verschiedenen Aspekten des öffentlichen Auftritts auseinandersetzten, sei es auf Messen, bei Informationsveranstaltungen oder Meetings mit anderen Akteuren der akademischen Weiterbildung. Besonders spannend ist in diesem Dialog die Auseinandersetzung mit dem eigenen Tätigkeitsbereich als Regional- und Fachvernetzer*in, denn schließlich sind wir nicht nur Mitarbeiter*innen eines Projekts, sondern auch Teil der Weiterbildungs-Einrichtung der eigenen Hochschule. Daraus ergibt sich die Chance, Dinge aus zwei verschiedenen Blickwinkeln heraus betrachten zu können, sowohl die eigene Institution als auch das landesweite Projekt Einfluss auf die eigene Arbeit nehmen zu lassen und diese je nach Aufgabe unterschiedlich zu gewichten. Nach intensiven Diskussionen und dem Gewinnen von neuen Erkenntnissen ließen wir den ersten Tag schließlich in geselliger Runde ausklingen, was uns neben leckerem Essen und anregenden Gesprächen auch einen wunderbaren Blick auf den Seerhein ermöglichte. Eine besondere Freude war es, dass wir mit Andreas Fehringer von der D-A-CH Gesellschaft für Wasserstoff und Tindaro Milone von EKZ Energiecontracting (Elektrizitätswerke des Kantons Zürich) zwei Freunde des Netzwerks empfangen durften.

Interne Strukturen im Blick

An Tag zwei drehte sich alles um die internen Strukturen an der Hochschule – denn, wie jeder weiß, der schon einmal an einer Hochschule oder Universität gearbeitet hat, sind die Wege oftmals nicht nur räumlich weit, sondern manchmal muss auch die ein oder andere mentale Hürde genommen werden, um die Akzeptanz und die Bekanntheit von Weiterbildung an Hochschulen zu erhöhen. Dies ist nämlich eine Erfahrung, die jede Vernetzerin und jeder Vernetzer schon einmal machen musste: Zwar ist das Thema Weiterbildung an den Hochschulen präsent, der Fokus liegt aber nach wie vor auf der Forschung und der grundständigen Lehre, also der Erstausbildung von Menschen. So ist es nicht nur eine Herausforderung, die wissenschaftliche Weiterbildung extern bekannt zu machen, auch intern kann man auf Hürden oder zumindest Unkenntnis stoßen, wenn es um die Schaffung oder Erweiterung neuer Angebote in der wissenschaftlichen Weiterbildung geht. Hier sind innovative Ideen und viel Überzeugungskraft gefragt, um etwas zu bewegen, die Weiterbildungslandschaft in Baden-Württemberg zu verändern und ein neues Verständnis von wissenschaftlicher Weiterbildung zu erreichen.

Nach zwei intensiven Tagen kehrten wir schließlich am Freitagnachmittag in unsere Heimatstädte zurück, erschöpft zwar, aber vor allem angereichert mit neuen Ideen und Inspirationen. Danke euch allen für die intensive Zusammenarbeit, wir blicken schon voller Vorfreude auf unser nächstes Plenum in Ulm.

Autorin: Franziska Hensel, Regionalcluster Südbaden

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